Montag, 4. Mai 2009

die geschichte von lilly, lisa und loyd

Ich entdeckte Lisa, Lilly und Loyd auf einem Jahrmarkt im Kaefig zum Verkauf. Es waren noch viele weitere Kaefige dort mit vielen weiteren Welpen, alle krank und schwach. Normalerweise meide ich diese Orte aber ich bin direkt vorbeigefahren und sah gerade wie ein Junge Lilly beinah umgebracht hat als er ihr grob und ungeschickt immer wieder eine Wurmtablette in den Hals druecken wollte. Ich parkte und ging zu dem Stand. Da sah ich dass die drei keinen Appetit mehr hatten und alles von ihrem Durchfall verdreckt war. Die Verkaeufer sagten sie seien krank und wollten mir einen Husky andrehen der noch der munterste der vielen Welpen war. Ich wollte jedoch die drei kranken und so gab man sie mir nach einigem zoegern. Sie waeren dort sicher in den naechsten Tagen gestorben. Der Mann erzaehlte mir noch dass sie jeden Tag neue Welpen aus ganz Thailand einfliegen lassen da das Geschaeft in Samui so gut laufe und Lilly, Lisa und Loyd, die drei Labradorwelpen aus Chiang Mai gekommen waren. Sie haetten auch noch keine Impfung da noch zu jung.
Ich fuhr mit den dreien schnurstracks zum Tierarzt wo sie positiv auf Parvovirus getestet wurden. Sie kamen dort sogleich an den Tropf und bekamen Medizin. Die Krankheit war gerade am ausbrechen und alle bekamen die naechsten Tage starken Blutdurchfall. Jeden Tag besuchte ich meine drei Patienten und jeden Tag waren neue Patienten angekommen die die Leute auf dem Markt gekauft hatten. Es waren alles sehr winzige Rassen und alle mussten nach einem oder zwei Tagen sterben. Lisa, Lilly und Loyd hielten sich tapfer obwohl es wirklich sehr schlimm war. Loyd war am schlimmsten betroffen und der Durchfall nahm kein Ende. Wir gaben alle erdenkliche Medizin, nur ein sehr teueres Immunserum das konnte ich mir nicht leisten und waere auch nicht gesagt gewesen ob es in diesem Stadium ueberhaupt noch geholfen haette.
Dann nach einer Woche ging es Lilly und Lisa besser, der Tropf konnte entfernt werden und sie begannen wieder selbst zu fressen und zu trinken. Loyd ging es weiterhin schlecht und es war erbaermlich. Lilly und Lisa durften nun nach Hause und zogen ins Waeschezimmer. Sie waren noch sehr schwach und brauchten natuerlich viel Pflege. Ich besuchte Loyd weiterhin jeden Tag und es ging ihm zwischendurch besser jedoch hatte er dann einen Rueckfall. Nach einem Tag musste er sterben. Es tut mir so leid um den armen kleinen Mann, er war so tapfer gewesen. Wegen der Profitgier dieser schrecklichen Menschen durfte er nur knapp 2 Monate alt werden und musste soviel leiden, hat nur wenig Liebe spueren duerfen. Genau wie so viele andere die als Ausschuss von vorneherein einkalkuliert sind und noch schrecklichere Schicksale und Tode erleiden muessen.
Lilly und Lisa hatten noch ab und an Durchfall und ich musste sehr auf die Fuetterung achten. Lilly wurde immer groesser und staerker aber Lisa blieb klein und schwach. Lilly durfte dann nach 5 Wochen heraus zu den anderen und ist fit und verspielt. Lisa kam auch heraus aber sie war nur bei mir und hatte wenig Kraft, lief nur hinter mir her. Dann bekam sie wieder starken Durchfall und erst das zweite Antibiotikum wirkte dagegen. Jedoch wurde sie nun extrem schwach und konnte nicht mehr aufstehen. Der test beim Tierarzt zeigte nun Staupe ;((( Lisa war dann natuerlich seither wieder in ihrem Zimmer und wurde Tag und nacht umsorgt. Sie konnte selbst nichts mehr fressen und trinken und ihren kopf kaum halten, ich fuetterte sie mit der Spritze und sie bekam viel Medizin und Vitamine etc. Wenn ich aus dem Zimmer ging weinte sie. Ich war staendig bei ihr, schlief nachts oft bei ihr auf dem Boden. Natuerlich wahrte ich groesste Hygiene und Vorsicht damit der Virus die anderen nicht ansteckte. Lilly hat wohl diesen Virus besiegen koennen, ihre Immunkraft war von Anfang an besser. Lisas Sehkraft war dann leider auch beeintraechtigt. Die Staupe war bereits in die Nerven vorgedrungen aber sie hatte keine Schmerzen. Sie war natuerlich verzweifelt aber sie hielt sich erstaunlich wacker. Lisa wollte leben und es gluehte bis zuletzt ein Fuenkchen Hoffnung.

Doch dann musste ich Lisa leider erloesen lassen, sie wurde immer schwaecher und hatte fruehmorgens epileptische Anfaelle bekommen und ihr Zustand waere leider nicht mehr reversibel gewesen.
Leb wohl liebe Lisa, zumindest hattest du noch einige glueckliche Tage hier bevor du wieder so krank geworden bist. Ich werde dich und Loyd nie vergessen...

Lilly ist nun die einzige ueberlebende und ihr geht es sehr gut, sie ist fit und kraeftig und soweit stabil.
Sie ist eine sehr liebe aber nicht so aufdringlich zu mir (ausser es gibt was zu fressen) und ist staendig mit den anderen hier beschaeftigt und am spielen. Sie liebt es Spielzeug zu holen und bringen, ganz Retriever-Art eben :)



















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